Behandlung von Kiefergelenkserkrankungen (CMD – Craniomandibuläre Dysfunktion)

Fehlregulationen im Kauorgan, vor allem in der Kaumuskulatur und/oder in den Kiefergelenken, werden als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet. Während kleine Fehlregulationen der Kiefergelenks- oder Muskelfunktion bei vielen Menschen zu finden sind und nicht oder kaum wahrgenommen werden, treten bei ca. fünf Prozent der Patienten Kiefergelenkserkrankungen mit ausgeprägten Beschwerden auf.

Zu diesen Beschwerden zählen unter anderem Schmerzen im Kiefer, Kopfschmerzen und Migräne, Verspannungen im Nacken, Hals und Rücken, Schwindel oder Tinnitus. Eine CMD tritt vielschichtig, mit unterschiedlichen Symptomen in unterschiedlich ausgeprägter Stärke, auf. Dementsprechend erfordert sie meist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Fachärzte

Phase 1:

Wie bei allen Erkrankungen, steht am Beginn die Diagnose. Mittels der manuellen Funktionsanalyse untersucht der Zahnarzt den Gesundheitszustand Ihres Kauorgans. So werden beispielsweise der Kiefer ertastet und vermessen und Modelle angefertigt, um die Craniomandibuläre Dysfunktion zu diagnostizieren oder auszuschließen.

Bei dem Vorliegen einer Kiefergelenkserkrankung wird eine individuelle Aufbissschiene angefertigt. Mit Hilfe der Aufbissschiene wird das Zusammenbeißen der Zahnreihen „entkoppelt“ und somit das Kiefergelenk zunächst „entlastet“. Die Behandlung wird oft durch enge Zusammenarbeit mit dem Physiotherapeuten und Osteopathen unterstützt. Wesentlich für die nachhaltige CMD – Behandlung ist das Abklären der Ursache, wobei die ganzheitliche Sicht auf den Patientenbefund immer im Vordergrund stehen muss.

Phase 2:  

Voraussetzung für Phase 2 ist, dass die von Ihnen ursprünglich angegebenen Beschwerden ganz oder größtenteils beseitigt wurden. Erst dann kann mit der Planung und Durchführung des weiteren Vorgehens (Rückführung des Unterkiefers in die ursprüngliche Position oder Kieferorthopädische Behandlung oder Prothetische Versorgung) begonnen werden.